Das von Bund und Land geförderte Sonderinvestitionsprogramm I der STSG eröffnet neue Perspektiven für das baufällige historische Gebäude. Zukünftig sollen hier Beherbergungs- und Probenräume für die Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen ihren Platz finden, die an ihre Kapazitätsgrenzen geraten ist.
Im ehemaligen Marstall von Schloss Sondershausen stellten Projektleiter Thomas Höfer und SIP-Referatsleiterin Carola Niklas von der STSG beim Akademiefrühstück der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Jägerhaus vor.
Foto: STSG, Anke PennekampRaum für Musikalisches
Bereits vor ein paar Jahren war die Idee der Nutzung des Jägerhauses durch die Thüringer Landesmusikakademie entstanden. Durch das SIP I stehen nun die notwendigen Mittel für die Sanierung durch die STSG bereit. Neue Gästezimmer, Aufenthaltsbereiche, Proberäume und im Nebengebäude sogar ein kleiner Kammermusiksaal, das soll im Jägerhaus entstehen. Viel Platz für die musikalische Arbeit, Tagungen, künstlerische Begegnungen und Aufführungen der Landesmusikakademie, der dringend gebraucht wird.
Foto: STSG, Anke Pennekamp
Das Jägerhaus am westlichen Zugang zur Schlossanlage hat bereits über 200 Jahre auf dem Buckel. Intensive Nutzung, Umbauten und eingedrungene Feuchtigkeit haben zu starken Schäden an der Bausubstanz geführt. Ein besonderer Schwerpunkt bei der Gesamtsanierung wird auf das Dach und die Fachwerkkonstruktion des Denkmals gelegt.
Das Forschen lohnt sich
Der Start der ersten Baumaßnahmen ist für 2025 geplant. Derzeit laufen die Grundlagenermittlung und Vorplanung. Wichtige Planungsschritte, bevor es ans Bauen gehen kann. Dabei stehen erstmal viel Arbeit am Schreibtisch und regelmäßige Planungsberatungen vor Ort an. Grundlage bildet die historische Bausubstanz, die genau unter die Lupe genommen wird. Architekten, Bauforscher, Restauratoren, Statiker, Holzspezialisten und viele weitere Expertinnen und Experten des Planungsteams arbeiten dabei Hand in Hand. Es wird untersucht, analysiert, diskutiert und geplant. Schon die Sanierung eines Gebäudes benötigt viel Planung, eine Sanierung im Denkmalbestand in einer Jahrhunderte alten Schlossanlage umso mehr.
Wie bei allen Sanierungsprojekten im SIP I braucht die Grundlagenermittlung und Planung der Projekte ihre Zeit. Das zahlt sich aber aus, wie auch das Jägerhaus von Schloss Sondershausen zeigt. Im Zuge der Voruntersuchungen haben die Bauforscher hier zum Beispiel ein Haus im Haus entdeckt. Das eigentliche Jägerhaus entstand 1795, dabei wurde ein Vorgängerbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts praktisch überbaut. Bei der Untersuchung von Wänden und Grundrissen kommt manchmal erstaunliches zu Tage.
Foto: STSG, Manuel MuchaSonderinvestitionsprogramm I
Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG in den nächsten Jahren wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden. Auf Schloss Sondershausen werden vier Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 20,7 Millionen Euro umgesetzt.
Anke Pennekamp