„Alle Menschen, die hier durchziehen, und das sind wirklich viele, die stehen hier davor und sagen, ich möchte das sehen und da rein. Und wir sind einfach noch nicht soweit“, sagt Philipp Brand, Baureferent der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, vor Schloss Altenstein stehend. Ja, Schloss Altenstein sieht von außen saniert, wunderschön und also höchst einladend aus, jedoch im Inneren ist es Baustelle. 1982 war das Schloss bis auf die Außenmauern abgebrannt. Jahrzehnt um Jahrzehnt wurde es wieder aufgebaut – zunächst vorrangig die Außenhülle. Dank des SIP I ist es nun möglich, das Schloss auch im Inneren wiederherzurichten. Was da geschieht und wie es aussehen wird, kann man im Film erfahren.

Dreharbeiten am 15. August 2024 auf Schloss Altenstein. Baureferent Philipp Brand im Interview mit dem Filmteam von Bellmann Media Erfurt.
Foto: STSG, Uta KolanoInsgesamt vier Liegenschaften haben wir im Jahr 2024 ins Filmvisier genommen. Neben dem Altenstein waren es auch Schloss Heidecksburg in Rudolstadt und Schloss Bertholdsburg in Schleusingen sowie die Burg Weißensee. Die Filme sind nun online, auf unserem YouTube-Kanal.
Die vier Filmreportagen, alle um die 15 Minuten lang, geben Einblicke in unsere Bautätigkeiten, also in die Planungs- und Ausschreibungsprozesse, in die eigentlichen Baumaßnahmen und in die Baugeschichte der Objekte. Mitarbeiter der STSG kommen ebenso zu Wort wie beauftragte Architekten oder Handwerker.

Zimmermann Marcel Riedel vom Bauunternehmen Pfeiffer im Interview mit dem Filmteam. Drehort: in der Turmhaube von Burg Weißensee. Im Zuge der Erneuerung des Dachstuhles wurden viele originale Bauteile von 1580 erhalten und auch alte Verbindungstechniken (z.B. mit Holznägeln) kamen zum Einsatz. Sehr nachhaltig.
Foto: STSG, Uta KolanoAuf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt erzählen wir beispielsweise, was es mit dem Probeläuten der historischen Glocken nach über 30 Jahren Stille im Turm auf sich hat. Vor allem aber berichten wir über die drei geplanten Bauprojekte: die dringend notwendige Sanierung der Dächer von West- und Nordflügel, die Sanierung der Säulensäle im Südflügel sowie die Gesamtsanierung des Marstalles. Restauratorin Sina Junker: „Dass der Marstall in dieser Vollständigkeit noch erhalten ist, das ist eigentlich das Besondere hier. Und das wäre natürlich schön, wenn man das irgendwie schafft zu erzählen, trotz all der Zwänge, die man hat, wenn man so ein Gebäude saniert. Man muss ja einfach Dinge beachten, wie Brandschutz, Klimatik, Fensterertüchtigung, wenn man es in Nutzung bringen will.“ Immer wieder gehört das zu den Abwägungen beim Sanieren unserer Kulturdenkmale.



Auf der Burg in Weißensee sind die Bauarbeiten inzwischen enorm weit vorangeschritten. Jüngst wurde die restaurierte Bekrönung auf die Haube des Palasturmes aufgesetzt. Das spielt in der Filmreportage noch keine Rolle, wohl aber das Abnehmen der Turmbekrönung vor Beginn der Bauarbeiten. Wir zeigen, was wir im Turmknopf (bzw. landläufig: in der Turmkugel) gefunden haben. Vermutlich werden wir in diesem Jahr auf der Burg alle geplanten Baumaßnahmen beenden. Das werden wir weiter filmisch begleiten, so dass zu Beginn des neuen Jahres ein neuer Film entstehen wird – ganz im Sinne einer Langzeitdokumentation.

Mehr als 30 Meter misst das Gerüst am Palasturm der Burg Weißensee. Inklusive Wetterschutzdach. Allein das Aufstellen des Gerüstes dauerte drei Wochen.
Foto: STSG, Uta KolanoGleiches gilt auch für den Film über Schloss Bertholdsburg in Schleusingen. Hier berichten wir über das Ineinandergreifen der Maßnahmen und wie unsere Baureferentinnen das managen. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit den Kollegen vom NaturHistorischen Museum eine wichtige Rolle – schließlich bauen wir mitten im Betrieb. Dr. Janis Witowski, Leiter des Historischen Museums: „Wir stehen jetzt mitten in unserer Dauerausstellung 300 Millionen Jahre Thüringen mit einem Diorama. Das bleibt durch die Baumaßnahmen zum Glück unangetastet. Aber hier in diesem Erker wird gebaut werden müssen […] Wir haben uns aber geeinigt, dass dann dieser Bereich durch eine Trennfolie zugedeckt wird und dort können die Bauarbeiten stattfinden. Und die Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, den Rundweg aber ganz normal hier zu gehen, sparen eben nur einige Vitrinen aus.“ Welche Rolle Kloster Veßra im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen auf Schloss Bertholdsburg spielt – das ist im Film zu sehen.

Die Bauarbeiten an der Brücke zu Schloss Bertholdsburg gehen gut voran. Hier im Bild: Im November 2024 sind die Brüstungen abgenommen, Decke und Füllung der Brücke aufgehoben. Eine Betonschicht soll die Brücke in Zukunft im Inneren stabilisieren. Außen wird alles denkmalgerecht wiederhergerichtet.
Foto: STSG, Uta KolanoWer Lust auf mehr Informationen sowie mehr Visuelles hat: auf unserem YouTube-Kanal finden sich auch die aktuellen Imagefilme von all unseren Liegenschaften.
Uta Kolano
Alle SIP-Baustellenfilme auf einen Blick: