Runder Geburtstag für die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

30 Jahre Bewahren, Erschließen, Vermitteln

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Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist jetzt 30 Jahre alt. „Wir feiern mit dem, was wir am liebsten tun und am besten können: Wir stecken all unsere Energie in das Thüringer Kulturerbe.“ – Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Vor rund 30 Jahren trat ein Gesetz in Kraft, mit dem das Land Thüringen eine Stiftung des öffentlichen Rechts ins Leben rief. Deren Zweck sollte sein, die kulturhistorisch bedeutsamen Liegenschaften in ihrem Bestand – insbesondere in Bezug auf ihre historische, kunsthistorische, denkmalpflegerische und landschaftsprägende Bedeutung – zu verwalten. Sie baulich zu betreuen, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder einer ihrer Bedeutung gerecht werdenden Nutzung zuzuführen. Mit dem Gesetzesakt war die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) errichtet. Die Wahl für den Stiftungssitz fiel auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt. In einem Winkel im Erdgeschoss des Südflügels nahm die Stiftung 1994 zunächst mit einer kleinen Handvoll Mitarbeitern ihren Dienst auf.

Heute gehören 31 Kulturdenkmäler vom Residenzschloss bis zum 160 Hektar großen Landschaftspark zum Bestand der STSG. Rund 120 Mitarbeiter hält das Bewahren, Erschließen und Vermitteln gemäß Stiftungszweck derzeit auf Trab. Neben der Hauptverwaltung in Rudolstadt sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Liegenschaften in ganz Thüringen verteilt. In den Schloss- und Parkverwaltungen sind sie erste Ansprechpartner für alle Fragen und Belange vor Ort, halten die Schloss- und Parkanlagen mit ihren Teams in Schuss und haben ein wachsames Auge auf das wertvolle Kulturgut, das der STSG anvertraut ist.

In der Hauptverwaltung der STSG in Rudolstadt werden die großen Sanierungs- und Vermittlungsprojekte geplant und koordiniert. Und auch die Fäden für den Betrieb der Anlagen laufen hier zusammen, denn die Schlösser und Burgen in Thüringen sind voller Leben. Museen, Archive, Musikschulen und mehr – meist als eigenständige Institutionen in kommunaler Hand – beleben und erfüllen die Anlagen. Wenn Jahrhunderte alte Geschichte genutzt, betrieben und vermietet wird, fällt auch der eine oder andere bürokratische Akt an. Gerade wenn es um über 30 Orte mit insgesamt weit mehr als tausend Räumen geht.

Mehr als 170 Millionen Euro hat die STSG in 30 Jahren in den Erhalt ihrer Liegenschaften bereits investiert. Hunderte Quadratmeter Stützmauern wurden gesichert, Tausende Quadratmeter Dachfläche saniert und viele Meilensteine erreicht. So sind das Alte Schloss in Dornburg, das Sommerpalais samt Küchenhaus und Rotunde in Greiz, das Jagdschloss in Paulinzella, das Reit- und das Schallhaus von Schloss Heidecksburg, das Torhaus von Schloss Schwarzburg und der Marstall und das Achteckhaus von Schloss Sondershausen vollständig saniert. Und auch der Französische Bau und der Heidenbau auf der Veste Heldburg, der Südflügel von Burg Ranis, die Westflügelfassaden von Schloss Sondershausen und die Dächer am Nord-, West- und Ostflügel von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden sind bereits saniert. Durch aufwendige Sicherungen wird weiter stetig am Erhalt der wortwörtlich steinalten Geschichte gearbeitet – den Burgruinen. Das Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg ist nach über 80 Jahren in ersten Bereichen wieder zugänglich und auch die Fassaden der Peterskirche in Erfurt sind restauriert. Heute ist in den alten Kirchenmauern die multimediale Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ zu sehen.  

Auch in den historischen Garten- und Parkanlagen der STSG hat sich vieles getan. Um nur einige Beispiele zu nennen: Im Fürstlich Greizer Park wurden der Blumengarten und Pleasureground wiederhergestellt, wie auch zahlreiche charakteristische Parkszenerie im Schlosspark Altenstein. Der 160 Hektar große Landschaftspark auf dem Altenstein gehört zu den großen Pflegeerfolgen. Im Schlosspark Wilhelmsthal wurden die Parkstrukturen freigelegt, der Staudamm saniert und die Blumeninsel restauriert. 

Und die nächsten großen Sanierungsprojekte sind schon angelaufen. Dank Bund und Land ist es der STSG möglich, 200 Millionen Euro im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) in dringend notwendige Erhaltungsmaßnahmen in ihren Liegenschaften zu investieren. Um den Erhalt geht es auch bei der Sanierung von Schloss Friedenstein in Gotha, die im Rahmen einer 110-Millionen-Euro-Förderung von Bund und Land läuft (50 Millionen Euro werden aus dem SIP I dafür zur Verfügung gestellt). Seit 2004 wurden bereits rund 30 Millionen Euro in Thüringens größtes Barockschloss durch die STSG investiert.

Mit seiner einmaligen Residenzenlandschaft hat sich Thüringen auch auf den Weg zum UNESCO-Welterbe gemacht. Mit dem ersten Anlauf auf die deutsche Kandidatenliste hat es nicht geklappt. In einem eigens bei der STSG eingerichteten Kompetenzzentrum wird das Vorhaben aber weiter vorangetrieben.

Wenn 30 Jahre aus Sicht von Schlössern und Burgen auch nur ein Wimpernschlag sind, ist es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der STSG doch eine Freude Teil dieser Geschichte zu sein.

Anke Pennekamp

Das Logo der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Zinnen und Zacken kurz erlärt:

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