Neue Löschwasserzisterne für Schloss Sondershausen

Unterirdisches Wasserreservoir im Residenzschloss

BaugeschehenDenkmalpflegeSonderinvestitionsprogramm I
Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten geht es nicht nur um großflächige Dachsanierungen, komplexe statische Sicherungen, feinfühlige Mauerwerkssanierungen oder verbesserte Nutzungs- und Erschließungsmöglichkeiten. Auch Objektsicherheit und Brandschutz spielen eine wichtige Rolle.

Auf Schloss Sondershausen, der ehemaligen Residenz der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, wurde in Sachen Brandschutz jetzt einiges bewegt, genauer gesagt ganze 550 Kubikmeter Erdreich. In der Schlossanlage fehlte Löschwasser für den Ernstfall. Am zentralen Standort zwischen Marstall und Schloss machte das SIP I nun den Einbau einer neuen Löschwasserzisterne möglich. 200 Kubikmeter Wasser, so viel wie ein stattlicher Swimmingpool, hält das moderne Wasserreservoir jetzt unterirdisch vor.

Die neue Löschwasserzisterne wurde vor Ort zusammengebaut, Foto: STSG, Stephan Göpffarth

In den letzten Monaten war zunächst das Baufeld für die Tiefbauarbeiten vorbereitet worden. Mittels Georadar wurde der Bereich der späteren Baugrube gescannt, bevor die Bagger anrollten. Mauerreste, Hohlräume, Weltkriegsmunition und anderes Unerwartete im Boden können so aufgespürt werden. Auch Leitungen im Bereich der späteren Baugrube mussten durch die Stadtwerke noch umverlegt werden. Dann hoben die Bagger die Baugrube aus und bewegten dabei über 500 Kubikmeter Erde. Im April 2024 konnte schließlich der Einbau der Zisterne starten.

Die Zisterne besteht aus vielen einzelnen Kunststoffspeicherelementen, die vor Ort zusammengesetzt wurden. Durch eine Folienummantelung wurden die Speicherelemente dann abgedichtet. Im letzten Schritt stand die Verfüllung der Baugrube an. Über zwei Schächte kann das Löschwasser zukünftig aus der Zisterne entnommen werden.

Einbau der neuen Löschwasserzisterne,
Foto: STSG, Stephan Göpffarth
Neue Löschwasserzisterne am zentralen Standort,
Foto: STSG, Stephan Göpffarth
Neue Gießwasserzisterne auf Schloss Sondershausen,
Foto: STSG, Stephan Göpffarth

Neben der Löschwasserzisterne wurde auch eine neue Gießwasserzisterne in der Schlossanlage eingebaut. Wie das Schloss ist auch der zugehörige Schlosspark über die Jahrhunderte angewachsen. Mit zunehmender Trockenheit steigt auch für die Parkpflege der Wasserbedarf.

Wasser spielte schon früher eine wichtige Rolle in Schlossanlagen, als Trinkwasserbrunnen, in der höfischen Gartenkunst mit Wasserspielen und Springbrunnen. Aber auch in Zisternen. Auf Schloss Friedenstein in Gotha ist noch eine historische Zisterne aus dem 16. Jahrhundert erhalten, die seit 2016 saniert heute ebenfalls rund 200 Kubikmeter Löschwasser auf 100 unterirdischen Quadratmetern unter dem Schlosshof vorhält.

Verborgen im Boden, aber von großer Bedeutung, ist mit dem Einbau der Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen ein wichtiger Schritt für den Brandschutz getan.

Anke Pennekamp


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