Am historischen Küchenbau hat die Sanierung begonnen – der Auftakt zu einem umfangreichen Projekt: In den nächsten Jahren werden auf Schloss Altenstein 13 Millionen Euro verbaut. Im Sonderinvestitionsprogramm I soll die Sanierung des Schlosses und des zugehörigen historischen Küchenbaus abgeschlossen werden. Dazu gehört neben dem Innenausbau des Schlosses auch die Küche des 19. Jahrhunderts. Auch der daran angrenzende Turmstumpf einer Vorgängerburg wird gesichert.
Auch wenn Schloss Altenstein mit seinen schmucken Fassaden, kleinen Balustraden und einladendem Portikus es nicht auf den ersten Blick erahnen lässt, im Inneren des Schlosses stehen umfangreiche Bauarbeiten an. Das Schloss brannte 1982 aus. Während die Außenhülle und die Schlossterrassen restauriert sind, befindet sich das Innere des Schlosses bis auf zwei Ausstellungsräume im Rohbau. Die Baumaßahmen im Sonderinvestitionsprogramm I ermöglichen durch den Abschluss der Gesamtsanierung wieder die Nutzung des Schlosses, in dem einst schon Herzog Georg II. Freunde und Gäste aus den Bereichen Musik und Kultur empfing.
Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus GlahnAuf der Küchenterrasse hinter Schloss Altenstein wurde neben dem Darresfelsen mit mittelalterlichem Turmstumpf Ende des 19. Jahrhunderts als separater Fachwerkbau die herzogliche Küche errichtet. In den 1950er Jahren wurde das Gebäude umgebaut und aufgestockt, im Rahmen der Baumaßnahme wird die ursprüngliche Gebäudeform unter Verwendung der historischen Substanz wiederhergestellt.
Foto: STSG, Constantin BeyerKüchenbau mit Fliesenschmuck
Der historische Küchenbau wurde im Zuge eines Schlossumbaus vom Barock- zum Neorenaissanceschloss zwischen 1888 und 1890 errichtet. Im Neubau waren, wie ein Grundriss von 1892 verzeichnet, eine Küche, eine Spülküche und eine Speisekammer untergebracht. Das Küchenhaus erhielt auch einen in den Felsen getriebenen Keller. Das Fachwerkgebäude war über einen Verbindungsgang mit dem Schloss verbunden und ermöglichte es, trockenen Fußes zwischen Schloss und Küche hin und her zu eilen. Heute ist dieser Gang verloren. Erhalten geblieben ist hingegen im Inneren des Küchenbaus – der vom Schlossbrand in den 1980er Jahren verschont blieb – eine große Zahl an historischen Fliesen, die der Herzog seinerzeit bei der Mosaikfabrik Villeroy&Boch hatte ordern lassen.
Foto: STSG, Constantin Beyer
Ein Blütenmotiv in sattem blau auf weißem Grund ziert die historischen Wandfliesen im herzoglichen Küchenbau.
Foto: STSG, Constantin BeyerIm Rahmen der Sanierung des herzoglichen Küchenbaus wird die historische Kubatur des kleinen Fachwerkbaus mit steilem Dach und großem Dachüberstand wiederhergestellt. Dabei finden auch historische Bauteile wie Dachziegel, Balken und Bretterverschalungen Wiederverwendung.
Anke Pennekamp