Bauarbeiten für neue Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen gestartet

Baggern für den Ernstfall

BaugeschehenDenkmalpflegeSonderinvestitionsprogramm I
Zwischen fürstlichem Residenzschloss und ehemaligem Marstall rollen die Bagger an. Gezielt heben sie Gräben in den Rasenflächen aus. Ein so umfangreicher wie behutsam geplanter Eingriff steht bevor. Denn auf Schloss Sondershausen stehen erste Bauarbeiten in einem weiteren Einzelprojekt des Sonderinvestitionsprogramms I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten an.

Im Nachhinein wird von dem, was sich in den nächsten Monaten hier abspielen wird, nicht mehr viel zu sehen sein. Die Bauarbeiten greifen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes tief. Eine unterirdische Löschwasserzisterne wird hier verbaut. Hunderte Tonnen Erde müssen dafür in Bewegung gesetzt werden.

Rettendes Wasserreservoir

200 Kubikmeter Löschwasser wird die neue Zisterne fassen. Im Ernstfall wird es dringend gebraucht. Lange wurde geplant, gegrübelt, abgewogen und auch mit der Feuerwehr beraten. Die vorhandenen Hydranten in der Schlossanlage erfüllen die erforderliche Durchflussmenge bei einem Löschangriff nicht komplett. Auch an die Nutzung natürlicher Wasserressourcen des Parks wurde gedacht – die Parkteiche. Als Löschwasserreservoir kommen sie allerdings nicht in Frage. Sie liegen zu weit entfernt und das Wasser müsste einen zu langen Weg samt Höhenunterschieden überwinden. Die zunehmende Trockenheit und Verschlammung der Teiche kommen noch oben drauf, in den Sommermonaten führen die Teiche nicht mehr genügend Wasser. Letztlich fiel die Entscheidung auf eine neue Zisterne am zentralen Standort zwischen Marstall und Schloss. Das 200 Millionen Sonderinvestitionsprogramm I von Bund und Land macht es möglich.

Schloss und Park Sondershausen,
Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Die Vorbereitungen laufen

Für die ersten notwendigen Vorarbeiten wird jetzt in der Schlossanlage gebaggert. Bevor es allerdings an den Einbau der Zisterne gehen kann, müssen erst noch Leitungen weichen. Die notwendigen Verlegungen im Bereich des Baufeldes übernehmen die Stadtwerke. Ist die Baugrube präpariert, kann dann später der Einbau des Wassertanks erfolgen. Noch vor Beginn der Schlossfestspiele im Frühsommer 2024 soll die neue Zisterne bereits im Boden verschwunden sein.

Sonderinvestitionsprogramm I

Durch das SIP I kann die STSG in den nächsten Jahren für viele ihrer Liegenschaften wesentliche Sanierungsschritte erreichen, mit denen auch Maßnahmen des Brandschutzes und der Objektsicherheit verbunden sind. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden. Auf Schloss Sondershausen werden vier Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 20,7 Millionen Euro umgesetzt.

Anke Pennekamp


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