Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Achtung Baustelle!

BaugeschehenSonderinvestitionsprogramm I
Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) arbeitet das Team der Stiftung an 23 Baustellen in 13 Liegenschaften. Eine große Chance für das kulturelle Erbe Thüringens.

Wir bauen Geschichte

„Wir bauen für Sie“ ist auf vielen Baustellenschildern landauf und landab zu lesen. Auch wir, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), bauen für Sie. Nicht im direkten Sinne, versteht sich, denn wir bauen keine Wohnhäuser und schon gar keine Neubauten. Wir bauen an unserem gemeinsamen kulturellen Erbe. Wir bauen an jenen Orten, die meist ortsbildprägend und im besten Sinne identitätsstiftend sind. Wenn wir bauen, heißt das, wir erhalten bis zu 800 Jahre alte Bausubstanz. Oft müssen wir sie sogar regelrecht sichern. Wir legen dabei die Bauphasen und kulturhistorischen Schichten frei. Und wir geben dem Alten, Kaputten, Vergilbten, Zerfallenen wieder Standfestigkeit und holen die Schönheit zurück. In diesem Sinne arbeiten wir nachhaltig und aus der Vergangenheit heraus für die Zukunft – damit auch in 100 Jahren das ästhetisch und historisch Wertvolle sichtbar und zugänglich sein wird. Wir retten und bewahren unser gemeinsames kulturelles Erbe.

Zahlen und Fakten

Das kostet. Der geschätzte Sanierungsbedarf für all unsere 31 Liegenschaften beträgt eine halbe Milliarde Euro. Klingt gewaltig, könnte sich aber auch angesichts der allgemeinen Preissteigerungen als knapp herausstellen. Bund und Land haben bis 2027 jeweils 100 Millionen Euro für das Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) zur Verfügung gestellt. Bis 2027 können wir also 200 Millionen Euro für die Sanierung ausgewählter Baudenkmale einsetzen.

Was ist im SIP I konkret geplant? Wir haben nach Dringlichkeit und Machbarkeit im sehr knappen Zeitrahmen 23 Projekte an 13 Orten definiert. In der Wortwolke sind sie zu finden – zugegeben etwas ungeordnet, aber wir versprechen: das steht im Gegensatz zu unserem Projektmanagement.

Die Zahlen sprechen für sich. Wir sanieren 12.000 Quadratmeter Dachfläche – die Größenordnung von etwa 3 kleineren Fußballfeldern. Hinzu kommen 40.000 Quadratmeter Geschossfläche, was der Wohnfläche von rund 260 durchschnittlich großen Einfamilienhäusern entspricht.

Foto: STSG, Carolin Schart

Das SIP I läuft bereits seit 2021. Viele mögen sagen: was passiert denn überhaupt auf dem Schloss in meiner Nähe, ich sehe noch nicht viel davon. Doch es geht nur scheinbar zögerlich voran. Am Anfang großer Fördermaßnahmen stehen immer Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse und natürlich eine sorgfältige Planung. In unserem Fall gehören auch die denkmalgerechten und denkmalrechtlich abgesprochenen Planungen dazu. Allein für Planungsleistungen haben wir bisher über 100 Auswahlverfahren durchgeführt. Rund 200 Expertinnen und Experten – von Architektenteams über Statiker bis zu Restaurierungsfachleuten – arbeiten gesteuert von unseren SIP-Teams an den Projekten. Das beansprucht Zeit. Und Sorgfalt ist geboten. Schließlich handelt es sich um Fördermittel aus Steuergeldern. Mit denen muss verantwortungsvoll umgegangen werden.

Auch wenn wir ausdauernd sind – bis 2027 wollen wir die gesteckten Ziele erreicht haben. Wir liegen gut im Zeit- und Kostenplan. Projekt für Projekt laufen zeitversetzt die Maßnahmen an. Einige haben 2023 begonnen. Und das erste, der Einbau von 73 neuen Fenstern auf Schloss Sondershausen, wird sogar noch in diesem Jahr fertig.

Uta Kolano

Bleiben Sie dran! Im Blog stellen wir die Bauprojekte und vor allem die Macherinnen und Macher vor. Natürlich wollen wir auch von den Fortschritten, Überraschungen und echten Herausforderungen erzählen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.


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