Im November 2023 fuhren sie vor, die ersten neuen Kastenfenster, die im Rahmen der Fenstersanierung am Westflügel von Schloss Sondershausen ersetzt werden. Die Fenstersanierung ist Teil des Sonderinvestitionsprogramms I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Mit viel Muskelkraft und kleinen Rollen nimmt Fenster für Fenster seinen Weg unter dem goldenen Zapfen der Rotunde hindurch, quer durch die Prunkräume an seinen jeweiligen Platz.
Die neuen Fenster für den Westflügel von Schloss Sondershausen wurden in einer Tischlerwerkstatt in Olbersleben vorgefertigt. Mit Hilfe von Leitern, einem kleinen Raumgerüst und viel Muskelkraft werden die 300 Kilogramm schweren Kastenfenster vor Ort eingebaut.
Foto: STSG, Jana Lorenz73 Fenster – 20 Tonnen Eichenholz
Über 100 Stunden Arbeit stecken in jedem Kastenfenster. Knapp 20 Tonnen Eichenholz wurde für alle 73 Fenster insgesamt verbaut. Die Kastenfenster mit Profilierung nach historischen Befunden haben die Tischler in der Holzwerkstatt vorgefertigt. Um den laufenden Betrieb in der Schlossanlage möglichst wenig zu beeinträchtigen, werden die Fenster in einem Rutsch nun peu á peu eingebaut. Durch die Fenstersanierung wird die historische Bausubstanz geschützt und die Gebäudeenergieeffizienz erhöht. Regen, Wind und Abnutzung hatten zu starken Schäden an den Holzfenstern des Westflügels geführt. Zugige Räume und kaputte Beschläge waren nicht mehr tragbar, die Nutzung der Schlossräume erschwert.
Der Westflügel von Schloss Sondershausen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Später wurde er im Stil des Klassizismus umgestaltet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es zum Austausch fast aller Fenster am Westflügel gekommen. Die damals eingebauten Fenster waren undicht geworden und nicht mehr reparabel. Die Fenstersanierung im Sonderinvestitionsprogramm I trägt einen wichtigen Teil zur Erhaltung des Sondershäuser Residenzschlosses bei.
Anke Pennekamp